Welche Projekte haben Ihr Unternehmen im Jahr 2023 besonders geprägt?
Dieter Franz: Ein besonders aufregendes Projekt für uns wird die Teilnahme eines von uns auf Elektroantrieb mit H²-Brennstoffzelle umgerüsteten VW Amaroks an der Rallye Dakar sein. Die Teilnahme wird nicht nur unsere Technologie unter extremen Bedingungen testen, sondern auch unsere Innovationskraft unter Beweis stellen. Neben den Fahrzeug-Projekten waren auch die Produktion von weiteren fünf Hochvolt-Trainingssystemen für unseren langjährigen Kunden Christiani, der erste Prototyp eines voll-elektrischen Traktors des tollen Startup-Unternehmens ONOX, den wir mit 5 E-Motoren samt der Leistungselektronik ausgestattet haben, und die Zulassung sowie der offizielle Erstflug eines Ultraleicht-Elektro-FlugzeugsEntwicklung herausragende Meilensteine für uns.
Wie viele Projekte hat Ihr Unternehmen im letzten Jahr abgeschlossen, und wie viele ECT Autos wurden ausgeliefert?
DF: Wir haben eine breite Palette von Projekten dieses Jahr abgeschlossen, darunter die Umrüstung von fünf VW T6-Fahrzeugen (darunter auch Neufahrzeuge) die im harten, täglichen Einsatz für die Stadt Darmstadt unterwegs sind. Insgesamt haben wir im Rahmen des gesamten Projektes über zehn Fahrzeuge umgerüstet und geliefert. Darüber hinaus wurden ein Toyota Landcruiser (LC79 Double Cab, der Klassiker!) und zwei weitere VW T6.1 Neufahrzeuge erfolgreich umgerüstet und nach Norwegen geliefert. Und sehr stolz sind wir auch vermelden zu können, dass wir ganz aktuell den ersten Toyota Hilux (Neufahrzeug) mit Elektroantrieb umgerüstet haben, und für diesen Prototypen am Freitag vor Weihnachten noch die TÜV-Zulassung erhalten haben. Ein krönender Abschluss für ein anspruchsvolles, tolles Jahr. Wir betreuten aber auch Prototyp-Projekte wie etwa die Umrüstung eines Renault Master und Toyota Hilux sowie eines Porsche 914.
Welche Herausforderungen haben Sie im Jahr 2023 erlebt?
DF: Wir standen vor einigen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Lieferengpässe, was jedoch mittlerweile normalisiert wurde. Zudem haben die hohen Preise auf dem Markt sowie die Einführung neuer Fahrzeugtypen und Umrüstsets zusätzliche Herausforderungen geschaffen. Die Programmierung neuer Technologien war ebenfalls eine anspruchsvolle Aufgabe.
Gibt es auch neue Märkte, auf denen Ihr Unternehmen aktiv geworden ist?
DF: Ja, wir haben unsere Präsenz in Norwegen und den Niederlanden ausgebaut, auch in Italien waren wir für einen großen Automobilhersteller im Einsatz, um den Antrieb, die Lenkung, die Energieversorgung, sowie ein Fernsteuersystem für ein autonom fahrendes Taxi in den ersten Prototypen einzubauen und in Betrieb zu nehmen. Zudem haben wir uns verstärkt mit der Integration von Wasserstoff-Brennstoffzellen beschäftigt, um die Reichweiten unserer Fahrzeuge zu verlängern. Hierbei haben wir internationale Kooperationen aufgebaut, um diese Technologie weiter voranzutreiben. Hier sehen wir sehr viel Potential, vor allem im Bereich der kleinen Nutzfahrzege bis hin zur Klasse eines VW Crafter oder Mercedes Sprinter. Zudem haben wir, wie auch oben genannt, uns im Bereich der 4x4 Fahrzeuge mit unseren Umrüstungen etabliert und können hier nun eine ganze Palette von Fahrzeugtypen, die von den Herstellern nicht als E-Fahrzeug geliefert werden, auf Elektroantrieb umrüsten, wie VW Amarok, Toyota Hilux, und Toyota Landcruiser der 70er Baureihe.
Welche Herausforderungen erwarten Sie für das kommende Jahr, und gibt es bereits Pläne für neue Projekte?
DF: Im Ausblick auf das neue Jahr stehen mehrere Projekte im Bereich VW Crafter an manche davon auch mit H²-Brennstoffzelle für eine erweiterte Reichweite von bis zu 500 km! Wir werden auch 2024 unser Portfolio erweitern, z.B. mit dem Mercedes Sprinter. Zudem wollen wir unser Umrüstsystem noch weiter verbessern, die Leistung erhöhen, und weiter modularisieren, um die Umrüstungen noch weiter zu vereinfachen. Wir planen auch, unser Team mit neuen Mitarbeitern zu verstärken, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden.
Vielen Dank für diese Einblicke in Ihr Unternehmen und die spannenden Entwicklungen. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg für die Zukunft.
DF: Vielen Dank für die Fragen.
An dieser Stelle möchte ich mich unbedingt bei meinem gesamten Team bedanken, ohne deren Einsatz, manchmal über die Grenzen hinaus, keines der Projekte so erfolgreich gewesen wäre. Allen Mitarbeitern, egal ob langjährig dabei oder in diesem Jahr dazugestoßen, gebührt hier großen Respekt. Vielen Dank für Ihren Einsatz!